Obereuerheim
Im Jahre 800 taucht zum ersten Mal der Name "Uraheim" in den Urkundenbüchern der Klöster Fulda und St. Stephan in Würzburg auf. Einwandfrei ist Euerheim gemeint in einer Würzburger Urkunde von 1152, nach der im "obern Ureheim" ein Adelsgeschlecht sitzt. Nach dessen Aussterben wechseln die Besitzungen sehr oft ihre Herren. Nachdem ein Ritter Heinrich Kötner seinen Besitz dem Hochstift Würzburg übereignet hat, erhält im Jahre 1403 Hans von Heßberg Euerheim gegen Rückgabe einer Schuldverschreibung.
1492 verkaufen die Heßbergs ihre gesamten Besitzungen in Ober- und Untereuerheim an die Freiherren von Bibra. Georg Christoph von Bibra, dessen Grabmal im Chor der Pfarrkirche zu finden ist, beginnt 1571 mit dem Bau des heutigen Schlosses. Dieses ist ein stattlicher Bau mit drei zweigeschossigen Flügeln, die nach Süden, Osten und Westen den Innenhof einschließen. Die Nordseite zur Kirche hin schließt eine Hofmauer. Die Hauptfront,der dem Altdorf zugewandte Westflügel, wird von je einem Rundturm flankiert.
1696 kommt Obereuerheim in den Besitz der Grafen von Schönborn. In diese Zeit fällt 1755 die Vergrößerung und Umgestaltung der schon 1453 als Pfarrkirche bestehenden Schlosskirche St.Laurenzius zu einem imposanten Rokokobau nach Plänen des kaiserlichen Architekten Neßtfell, der im Dienste Balthasar Neumanns stand. Als besondere Sehenswürdigkeit im Inneren gilt die Kanzel, eine Schöpfung des Bamberger fürstbischöflichen Hofbildhauers Johann Bernhard Kamm, der als Sohn des Schmiedemeisters Matthäus Kamm 1736 in Obereuerheim geboren wurde.
Als 1880 die Schönborns ihren Besitz in Euerheim gegen Tugendorf vertauschen, kommt das Schloss Euerburg in den Besitz der Freiherren von und zu Heßberg.
1978 verliert Obereuerheim seine Selbstständigkeit und kommt im Zuge der Gebietsreform zur Einheitsgemeinde Grettstadt.